„Quaranta“ von Danny Brown: Biografischer Grown-Man-Rap
Mit zwei Jahren Verspätung feiert Danny Brown seinen 40. Geburtstag und rechnet auf seinem neuen Album mit seinen exzessiven 30ern ab.
Er hat das Chaos domestiziert: Danny Brown, der einzige Rapper, der selbst in fiebriger Hektik noch lässig wirkt. Mit „Quaranta“ schaltet er nun allerdings zehn Gänge in den Grown-Man-Rap zurück und beschließt seine exzessiven 30er, die vor zwölf Jahren mit dem Durchbruchalbum „XXX“ ihren Anfang genommen haben. Bilanz: „This rap shit did save my life/And fucked it up at the same time“, hält der Detroiter auf dem ruhigen Titelsong fest.
Und so gleitet Brown ungewohnt zurückgelehnt durch sein bislang biografischstes Werk, berichtet vom ärmlichen Aufwachsen in Detroit („Y.B.P.“), der dort nun waltenden Gentrifizierung („Jenn’s terrific Vacation“), seiner Drogensucht und dem zölibatärem Leben („Celibate“), was in „Down wit it“ seinen rührenden Höhepunkt findet. Neben diesem düsteren Synthie-Ausflug dominieren ansonsten wunderschön schnarrende Beats („Hanami“) das Soundbild, wobei Brown natürlich nicht ewig stillhalten kann. So bricht beiläufig der quirlig-quäkige Mittdreißiger auf unstet-rumpelnden Jazzbeats aus dem 42-Jährigen heraus, nur dass er ihn inzwischen komplett unter Kontrolle hat.