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Run The Jewels: Auf dem vierten Album politischer denn je

Run The Jewels
(Foto: Tim Saccenti)

El-P und Killer Mike haben auch als Könige ihrer eigenen Nische nur Verachtung für die herrschende Klasse über: Das ist auf „RTJ 4“ stärker denn je spürbar.

Okay, wirklich überraschend klingt hier nichts. Run The Jewels behausen eine sehr spezifische Nische, doch darin sind sie die unbestrittenen Könige. Nur El-P und Killer Mike selbst wären wohl nicht einverstanden mit dieser Metapher, denn für die herrschende Klasse haben sie nach wie vor nur Verachtung übrig. Die ist auf „RTJ 4“ stärker spürbar als jemals zuvor: Das Duo hat seine beachtlichen Stärken fokussiert und konzentriert. El-Ps komplexe, knarzende Beats sperren sich weiterhin gegen Trends, ohne altbacken zu klingen.

Mit schlafwandlerischem Skill spulen er und Mike darüber eine zornige Zeile nach der anderen ab. Für getragenere Momente ist erst gegen Ende der Platte Zeit, etwa wenn Soullegende Mavis Staples den Refrain zu „Pulling the Pin“ beisteuert. Doch selbst hier bleibt die Haltung eindeutig: Solidarität mit den Unterdrückten, gegen Rassismus, Ausbeutung und Heuchelei. Man kann nachvollziehen, wenn Run The Jewels die eigene Message 2020 noch ein bisschen dringlicher vorkommt. Wie rappt El-P auf „Holy Calamafuck“: „You hate Run The Jewels/You don’t love the truth“.

RTJ 4 erscheint am 5. Juni bei Jewel Runners.

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