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„Solos“: Kammerspiel der Stars

Produzent David Weil konnte für die Anthologieserie „Solos“ auf Amazon Prime namhafte Größen der Schauspielkunst vor die Kamera holen.

„Kannst du der Vergangenheit entkommen, indem du in die Zukunft reist?“ Diese Frage stellt sich die Wissenschaftlerin Leah (Anne Hathaway), die in einer Art Rumpelkeller versucht,  nach der Methode „Cauchy Horizon“ eine Zeitreise in die Zukunft zu unternehmen. Es ist bereits das Jahr 2024, als ihr dies endlich gelingt. Warum ihr einziges Ziel dabei ist, mit ihrem eigenen Ich Kontakt aufzunehmen, soll hier nicht verraten werden, denn das wäre ein viel zu großer Spoiler. Tatsache ist: Die Ausstattung der Serie „Solos“ ist zwar nicht so schäbig wie in der deutschen Science-Fiction-Serie der 1960er, „Raumschiff Orion“, aber auf eine bunte Weise ziemlich nah dran. „Solos“ kann ab sofort auf Amazon Prime gestreamt werden.

Dafür aber steckt der Plot voller Überraschungen und ist in seinen menschlichen Dimensionen so erfrischend weit weg von „Terminator“ und ähnlichem, so privat und doch komplex, dass die Geschichte und vor allem das Schauspiel von Anne Hathaway die erste Folge dieser Anthologieserie zu einem gelungenen Halbstünder macht. Am Ende streiten sich gleich drei Leahs – die eine im Raum, die beiden anderen auf Bildschirmen und in der Zukunft beziehungsweise Vergangenheit – um die richtige Entscheidung. Zwei von ihnen müssen aufgrund des Schmetterlingseffekts bei Zeitreisen sterben, eine überlebt. Doch welche?

„Solos“ ist eine Serie voller Kinostars: Neben Anne Hathaway spielen Morgan Freeman, Helen Mirren, Uzo Aduba, Nicole Beharie, Anthony Mackie, Dan Stevens und Constance Wu mit. David Weil („Hunters“) hat die Serie produziert und in drei Folgen auch Regie geführt. In den restlichen Folgen der Serie führten Sam Taylor-Johnson und Zach Braff und Tiffany Johnson Regie. In allen sieben Folgen von „Solos“ geht es um Einsamkeit und Verbundenheit zu anderen Menschen, um Dramen in einem Science-Fiction-Setting, das absolut nicht die Hauptrolle spielt und deshalb auf eine manchmal irritierende, manchmal angenehme Art vernachlässigt wird. Oder anders gesagt: Man kann Stars beim Kammerspiel zuschauen. jw

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