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„Schlachtrufe BRD“ von Stefanie Schrank: Bahn frei für das Unvorhergesehene

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Die Kölner Musikerin klingt kryptisch und mitreißend zugleich – und beschwört wohltuende Nostalgie herauf.

Verrückt wirkt Stefanie Schrank auf den ersten Blick eigentlich nicht, dabei hat die Musikerin sich ihre Sporen als Bassistin bei Locas In Love verdient – der Kölner Band, die wie The Notwist auf rheinländisch ticken, weniger verkopft, mehr wird schon jut jehen. Schrank debütierte 2019 mit ihrem Soloalbum voller analoger Synthies und verspulter Elektronik im Geiste Barbara Morgensterns. Trotzdem mischt bei der Kölnerin auch immer eine Spur Krautrock mit, die den Weg frei macht für das Unvorhergesehene.

Auf „Schlachtrufe BRD“ sind das die deutsch-englischen Texte, die Mischung aus Songs und Instrumentals, aus störrisch und anschmiegsam oder das überraschend meditative Glockenspiel im Song „Dream Diary pt.1“ sowie das unschwülstige Cover des 80er Air-Supply-Hits „All out of Love“. So mitreißend wie kryptisch sind sonst nur die Boys von Ja, Panik, aber wo die Band um Andreas Spechtl zwischen Apokalypse und Revolution gestikuliert, verharrt Stefanie Schrank wohltuend in der nostalgiegefärbten Resignation. Verrückt im besten Sinne.

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