„Fire!“ von Testament: Jazz, Noise und Rock
Gemeinsam mit seinem Trio und dem legendären Produzenten Steve Albini hat Mat Gustaffson ein fulminantes Album aufgenommen.
Zuletzt hat Mats Gustafsson ein Dreifach-Album mit 43 Musiker:innen veröffentlicht, an der Platte davor waren 28 beteiligt. Der Schwede hat Verbindungen nach ganz Skandinavien und zählt selbst seit Jahren zu den beeindruckendsten Saxofonisten überhaupt. Sein Lungenvolumen und seine schiere Kraft suchen ihresgleichen. Am stärksten ist Gustafsson aber mit seinem Trio. Nur Bass, Drums und Sax gab es bei den Aufnahmen von Fire!s „Testament“, live aufgenommen in Chicago, keine Effekte: So puristisch schätzt es Steve Albini, als Produzent einst verantwortlich für „Surfer Rosa“ von den Pixies und „In Utero“ von Nirvana.
Statt aggressiver Gitarren lauert hier Gustafssons muskulöses Baritonsaxofon, jederzeit zum Sprung bereit, während die ultrasimplen Basslines von Johan Berthling den Kopf längst zum Nicken gebracht haben. Wer Noise und heftige Rockriffs schätzt, dürfte auch an Fire! Gefallen finden. Zum Schluss dann noch das, was die Band „Hypnotic Slowcore“ nennt: bedrohlich flatternder Atem, lange dunkle Töne, das Saxofon erst brutal, dann zärtlich. Fulminant.