The Aces: Under my Influence
So tanzbar und teilweise ohrwurmtauglich The Aces auf „Under my Influence“ sein mögen – ihr Songwriting-Muster ist schnell erkannt und bald erschöpft.
Auch auf ihrem zweiten Album bedienen The Aces sich bei 80s-Disco und Funk. Die direkt in die Beine zuckenden Basslinien von McKenna Petty sind dann auch ein durchgängiges Highlight der Platte. So tanzbar und teilweise ohrwurmtauglich einzelne Songs jedoch sein mögen, das immer gleichförmige Muster ist schnell erkannt und bald erschöpft: Strophe, Refrain, Strophe, eine Bridge. Cristal Ramirez singt ausnahmslos über mal glückliche („Zillionaire“), mal unglückliche Liebe („Cruel“).
Dass die Objekte ihrer Begierde weiblich sind und die Ramirez-Schwestern ihre Queerness damit erstmals explizit machen („Kelly“), hätte eine noch immer unterrepräsentierte Perspektive in den Mainstream-Pop bringen können, schlägt sich thematisch aber nirgendwo nieder.
Immerhin sind The Aces sich der eigenen Formelhaftigkeit bewusst: „Not enough“ enthält die treffende Zeile „We wrote this song about a thousand times“. Natürlich kann es sich dabei auch um eine weitere Beziehungsmetapher handeln. So oder so: Langsam wird es Zeit, sich vom alten Lied zu verabschieden.