The Sherlocks: „Under your Sky“
Nach ihrem ungestümen Debüt erfüllen sich The Sherlocks ihren großen Traum und erkunden die Welt. Ein bisschen Wehmut bleibt trotzdem nicht aus.
Auf ihrem passend betitelten Debüt „Live for the Moment“ haben The Sherlocks ihre Sehnsüchte besungen. Die Platte handelte von Aufbruchsfantasien und großen Gefühlen, und The Sherlocks übersetzten die Dringlichkeit dieser Momente in unmittelbaren Indierock. Zu Recht erspielten sie sich damit im Vorprogramm von The Kooks, The Libertines und den Kaiser Chiefs viele neue Fans. Die jugendliche Ausgelassenheit des Debüts trifft nun auf ihrem zweiten Album „Under your Sky“ auf die Wehmut, die sich im Zuge ihrer ersten großen Tour durch Amerika eingestellt haben.
The Sherlocks in New York
Auf der ersten Singleauskopplung „NYC (Sing it loud)“ singt Sherlocks-Frontmann Kiaran Crook von der Vergänglichkeit der Augenblicke und vor allem von dem Wunsch, sie mit wichtigen Menschen aus der Heimat teilen zu können. „Wir hatten unsere erste richtige Tour durch Amerika, und ich war vollkommen von den Socken. Trotzdem dachte ich viel an die Leute zuhause, die dort vielleicht nie hinkommen werden. Ich hatte dort so viel Spaß, und oft dachte ich mir: Wenn ihr bloß sehen könntet, was ich hier erlebe“. Zu dieser Erfahrung gesellen sich Momentaufnahmen von stürmischen Festivals („I want it all“) und kurzen Romanzen („Time to go“) sowie die verzweifelten Träume junger Menschen in Berufen ohne Zukunft, denen sie in Amerika begegnet sind („Dreams“).
Under your Sky
Die Umstände sind spezifisch, aber die daraus entstandenen Songs entnehmen den Momenten allgemeingültigere Gefühle und bilden diese nahbar ab. So zügeln The Sherlocks den Überschwang ihres Debüts in reflektierteren, reifen Stücken. Und auch musikalisch öffnen sie den geschlossenen Bandsound von „Live For The Moment“. Doch trotz aller Melancholie ist The Sherlocks „Under your Sky“ kein Downer. Die Indierocker bewahren sich ihre hymnischen, hoffnungsvollen Refrains und unterfüttern ihre geraden Melodien mit stilistischen Ausläufern die zu New Wave und Stadionrock schielen. „Unser erstes Album sollte die rohe Live-Performance einfangen. Mit ,Under your Sky’ wollen wir nicht nur auf unsere Gitarren prügeln, wir wollten etwas Lieblicheres probieren.“