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„This is why“ we love Paramore: Nach sechs Jahren dürfen wir uns über ein neues Album freuen

Paramore

Mit der Veröffentlichung von „This is why“ kehrt die Band um Hayley Williams zurück.

Sechs Jahre hat es gedauert, bis Paramore nun ihr neues Album „This is why“ veröffentlichen. Trotz ihrer Soloprojekte hat sich die Band nicht auseinandergelebt. Ihr jahrelanges Zusammenspiel macht sich in punktgenauen Schlagzeug-Einsätzen und den ineinandergreifenden Instrumentalphrasen bemerkbar.

Verzerrte Gitarrenklänge und eine eingängige Basslinie leiten den ersten, dem Album gleichnamigen Titel „This is why“ ein und regen dazu an, aufgestauten Frust und Ärger herauszustanzen. „The News“ verarbeitet Gefühle von Hilflosigkeit und Überwältigung beim Eintreffen der täglichen Nachrichten. „Shut your eyes but it won’t go away“, schreit Hayley Williams. Im dazugehörigen Musikvideo ist sie ohne Iriden und in zombieartigem Zustand vor dem Fernseher zu sehen.

Als kleines Album-Highlight folgt „Running out of Time“. An Hayley Williams’ hohem Schrei zu Beginn des Refrains ist sich kaum satt zu hören. „C’est comme ca“ bietet einige originelle Zeilen wie „In a single year I’ve aged one hundred“ und „I’m off caffeine on doctors’ orders“, die mit einem gleichgültigen, französischen „So ist es eben“ abgetan werden. „Big Man little Dignity“ fällt mit ausgefallener Bläser-Besetzung auf und entwickelt sich zu einem Hass-Liebeslied. „You first“ und „Figure 8“ sind coole, paramoretypische Songs, wobei zweiterer durch seine gluckernden Melodieläufe im Gedächtnis bleibt.

Erst mit „Liar“ wird es ruhig und melancholisch – messbar mit vergangenen Album-Balladen wie „The only Exception“ oder „26“ ist das Stück aber nicht. Potenzial, in diese Fußstapfen zu treten, hätte höchstens das Schlusslied „Thick Skull“. Die Begleitung verhält sich zurückhaltend und lässt Raum, um dem verletzlichen Text zu lauschen. „I am attracted to broken people. I pick them up and now my fingers are bleeding“ gewährt einen persönliche Einblicke in Sängerin Hayley Williams.

Ungewohnt lebenslustig und sehnsüchtig zeigt sich das Trio in „Crave“. Es ist das Stück, mit dem man sich am besten von einem vergangenen Lebensabschnitt verabschiedet oder einen letzten Blick auf das Meer wirft, bevor man ins Auto steigt und davonfährt. Paramore schaffen mit „This is why“ ein vielfältig-emotionales Album, das zwar keine großen Überraschungen parat hält, dafür aber genau den Paramore-Sound liefert, den wir die letzten Jahre so vermisst haben.

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