Tkay Maidza: Last Year was weird Vol. 3
Mit „Last Year was weird Vol. 3“ hat sich Tkay Maidza endgültig auf einen Stil eingeschossen: experimenteller R’n’B mit Funk-Bass, Tram-Drums und jede Menge Soul.
Als Tkay Maidza 2018 ihre EP-Trilogie begonnen hat, konnte sie schwerlich ahnen, dass der Titel mit jeder Ausgabe noch relevanter werden würde. Nach einem eher mittelmäßigen Debütalbum hat sich die Wahlaustralierin mit den ersten beiden Teilen als vielseitiges Multitalent gezeigt, das mühelos zwischen Pop und HipHop, Rap und Gesang, sanft und aggro wechselt. Dafür, dass 2020 das weirdeste Jahr von allen war, ist „Vol. 3“ über weite Strecken erstaunlich entspannt. Die ganz großen Genrewechsel fehlen im Vergleich zum Vorgänger, Tkay Maidza hat sich mit „Vol. 3“ auf einen Stil eingeschossen: experimenteller R’n’B mit Funk-Bass, Trap-Drums und jeder Menge Soul, erneut makellos produziert von Dan Farber. Doch auch Rap-Banger kann sie noch, wie das coole „Syrup“ oder das mit einem Chorsample unterlegte Highlight „High Beams“ beweisen. Wenn die Songs insgesamt nicht ganz an das überragende „Vol. 2“ heranreichen – und insbesondere der Song „Kim“ etwas zu nah an dessen Leadsingle „Shook“ ist – sind das Beschwerden auf hohem Niveau: Bei Tkay Maidzas Kreativität und Facettenreichtum wünscht man ihr noch viele weitere weirde Jahre.