Twisk: Intimate Polity
Auf „Intimate Polity“ pfriemelt das Hamburger Trio Twisk Songs zusammen, die mit ihrem disharmonischen Harmoniegesang auch nach Brighton passen würden.
Dass man mit den bewährten, einfachen Mitteln des Postpunk – sprich Gitarre, Bass, Drums und melodiearmem Gesang – nach wie vor Interessantes hervorbringen kann, beweist aktuell vor allem die junge britische Szene. Aber auch in Deutschland lebt der Traum von der spannenden Gitarrenmusik weiter, etwa in den verschlungenen Hirnwindungen des Hamburger Trios TWISK. Luka Lenzin, Mario Schöning und Lennart Thiem pfriemeln Songs zusammen, die mit ihrem disharmonischen Harmoniegesang und kryptischen Slogans auch nach Brighton passen würden. Wie TWISK betonen, hat dabei keine Stimme, kein Instrument Vorrang. Das ist angenehm demokratisch, wenn es auch stellenweise etwas mathrock-sperrig klingt. Ein Überhandnehmen der verkopften Musik vermeidet das Trio durch klare Ansagen nach dem Credo, dass das Persönliche politisch ist: Eine Zeile wie „Heal me from dysphoria“ („The News“) ist damit auch eine Forderung nach mehr Inklusion, Offenheit und Freiheit. Mit anderen Worten: Punk.