„Volumen & Kraft“ von Pavelo & Schnell: Powerbeats und Ohrwürmer
Das Debütalbum von Pavelo & Schnell „Volumen & Kraft“ schickt uns auf den Dancefloor, um dort unsere gutbürgerliche Saturiertheit zu zertrampeln.
Pavelo & Schnell haben „kleines Geld und große Wünsche“ („Trübes Glas“). Kennengelernt haben sich die Berliner Pavelo Promillo und Boris Schnell auf einer Hausparty – und eigentlich verbindet sie sehr wenig: Boris spielt Gitarre, Pavelo hasst Gitarren. Boris ist großgeworden mit AC/DC, Pavelo mit Aggro Berlin. Beste Voraussetzung, um eine der spannendsten Kombos dieses Landes zu werden.
Mit ihrem Debütalbum „Volumen & Kraft“ ist es dem Duo gelungen, ein feinsinniges Danceflooralbum jenseits gutbürgerlicher Saturiertheit abzuliefern: Mit Ohrwurm-Melodien balanciert Boris auf den voluminösen Powerbeats von Pavelo am Abgrund eines selbstzerstörerischen Großstadtlebens, geplagt von Geldnot („Füchse“), Süchten („Pyroman“), sinnlosen Stunde vor flimmernden Bildschirmen („Hypnoviereck“) und tradierten Vorstellungen einer gesunden Sexualität („Amicelli“). Die leicht lethargischen Texte werden nie zu eindeutig, die dreckigen Dancepop-Beats von Pavelo nie zu verspielt, als dass dieses pickepackevolle Album nicht auch hervorragend zum Tanzen funktioniert. Pavelo & Schnell sind die atzige Antwort auf Edwin Rosen & Co.