„Watch me drive them Dogs wild“ von Merce Lemon: Das beste Singer/Songwriter-Album des Jahres?
Merce Lemon hat das Zeug dazu, selbst Genregrößen wie Waxahatchee oder Phoebe Bridgers in den Schatten zu stellen – und tut dies auch.
Für mich das Singer/Songwriter-Album des Jahres, auch wenn es etwas in die Irre führen mag, denn Merce Lemons Dark Country hat schon auch eine gewisse Opulenz zu bieten. Nach einer etwas längeren Pause, in der sie Abstand von der Musik gesucht hat, ist Lemon mit ihrem besten Album zurück, und die neun Songs sind an Eindringlichkeit und teilweiser Schwermut schwer zu überbieten.
Wer MJ Lenderman so liebt wie ich, wird auch hier begeistert sein, wobei ich sie nicht als weibliches Pendant abtun möchte. Vielmehr schafft Lemon ihre eigene, von romantischer Isolation geprägte Welt, die viele wunderschön-ruhige Momente hat, aber der beste Song „Foolish and fast“ bricht aus eben diesen sagenhaft aus –wobei er eher ruhig beginnt und dann in einem fulminant-dramatischen Finale endet. Merce Lemon steht ihren Kolleginnen Waxahatchee oder Phoebe Bridgers in nichts nach und legt sogar eine Schippe Intensität drauf, was sicher auch ihrem durch Mark und Bein gehenden Gesang geschuldet ist.