Weekend: Lightwolf
Zumindest die Selbstironie beherrscht Weekend perfekt – vielleicht sogar zu gut. „Lightwolf“ gelingt dagegen eher, wenn der Stuttgarter Rapper ehrlich ist.
Natürlich mag Weekend „Bojack Horseman“. So selbstironisch, tiefsinnig und witzig wie die Netflix-Serie wäre der Rapper nämlich auch gern, wie er im letzten Song seines neuen Albums zugibt. Zumindest die Selbstironie beherrscht Christoph Wiegand perfekt – vielleicht sogar ein bisschen zu gut. Grundsätzlich ist es im HipHop noch immer erfrischend, wenn einer nicht mit dicker Hose daherkommt, sondern ehrlich sagen kann: „Ich bin wie Ice Cube, nur in Weiß und whack/Mit weniger Autos, Style und Sex“ („13 KROKODILE“).
Nur: Locker-leichte Wortspiele, gelegentliches Schmunzelpotenzial und viel Sympathie reichen nicht aus, um über 13 Tracks das Interesse zu halten. Auch die generischen Trapbeats und Weekends Hang zu Refrains, die zumeist die schlechtesten Zeilen des Songs liefern, helfen da wenig. Es gibt jedoch Lichtblicke: Abwechslung bietet „www.internet.de“, eine NDW-Hommage komplett mit gated reverb in den Drums. Und „NONO’S SONG“, gerichtet an Christophs kleines Kind, ist zwar kitschig, lässt aber zumindest das Augenzwinkern zu Hause. Ein bisschen echtes Gefühl ist nämlich gar nichts Schlimmes – das lernt auch Bojack Horseman, irgendwann.