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„Wir verglühen“ von Lena&Linus: Zu zweit allein

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Deutscher Indiepop à la Billie Eilish und Clairo: Auf ihrem Debütalbum „Wir verglühen“ verhandeln Lena&Linus das jung-und-orientierungslos-Sein.

Mit dem Debütalbum „Wir verglühen“ bringt das deutsche Indiepopduo Lena&Linus zusammen, was zusammengehört. Hatten die zwei Mittzwanziger:innen mit ihren beiden bislang veröffentlichten EPs „Fühlst du dich allein?“ und „Sekundenschlaf“ noch eine recht deutliche Trennlinie zwischen akustisch-organischen und tanzbar-elektronischen Songs gezogen, treffen sich diese Soundwelten nun auf dem düster verhangenem Parkett ihres Coming-of-Age-Albums. Dass Vorbilder wie Billie Eilish und Clairo auf der Platte namentlich genannt werden, ist wohl kein Zufall, lässt sich doch mit ihnen noch am ehesten einordnen, was hier überhaupt passiert – ästhetisch wie inhaltlich.

Nonchalant besingen sie in einer ihrem Alter angemessener Gegenwartssprache – „bei Gott“, „Junge, du weißt nicht“, „Insomnia kickt“ – den rücksichtslosen Rausch jugendlicher Liebe („Für immer“), erste Verlusterfahrungen („Mein Dad“) und immer wieder die eine große Konstante: Einsamkeit. Obwohl das Duo offensichtlich zu zweit ist, verschmelzen ihre Stimmen beim Versuch, das verhedderte und verhakte Jungerwachsenenleben zu entwirren, zu einer intimen Einheit und erkennen: Sie sind zu zweit allein.

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