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„Durch das große Feuer“ von Alice Winn

Buchcover „Durch das große Feuer“ von Alice Winn

In „Durch das große Feuer“ kontrastiert Alice Winn die Schrecken des Ersten Weltkriegs mit der zarten Liebesgeschichte zweier junger Soldaten.

„Durch das große Feuer von Alice Winn ist unsere Buchempfehlung der Woche

Kurz nach dem Oscar-Regen für Edward Bergers neuerliche Verfilmung von Remarques „Im Westen nichts Neues“ kehrt Alice Winn mit ihrem Debütroman in die Schützengräben des Ersten Weltkriegs zurück. Kompromisslos protokolliert die in Brooklyn lebende Autorin das Gemetzel auf den Schlachtfeldern – und intensiviert den Schrecken, indem sie ihn mit einer zarten Liebesgeschichte kontrastiert.

Ausgangspunkt von „Durch das große Feuer“ ist das britische Eliteinternat Preshute. Hier wird zwangloser Sex zwischen den Jungen durchaus geduldet – wenn er denn im Verborgenen stattfindet und keine Liebe im Spiel ist. So bleibt die gegenseitige Anziehung von Sidney Ellwood und Henry Gaunt lange Zeit hinter dem Rezitieren von Poesie verborgen, und erst an der Front bekommen die unausgesprochen Gefühle eine neue Dringlichkeit.

Alice Winn durchsetzt die schreckliche und zugleich so herzergreifende Geschichte von „Durch das große Feuer“ mit Reflexionen über Themen wie Klassismus, Patriotismus und Religion.

Winn wechselt die Erzählperspektive, baut Briefe zwischen Heimat und Front und immer wieder die Nachrufe auf gefalle Jungen in der Schülerzeitung ein, um ihre schreckliche und zugleich so herzergreifende und kitschfreie Geschichte mit Reflexionen über Themen wie Klassismus, Patriotismus und Religion zu durchsetzen. Und apropos Oscar-Regen: Die Rechte für eine Verfilmung sind bereits verkauft.

„Ellwood ging zum Waschtisch und befeuchtete einen Waschlappen. Damit rieb er Gaunt ab und neigte dabei immer wieder den Kopf, um ihn zu küssen, seine Schenkel, seine Hüfte, seine zerschmetterte Brust.“

aus: „Durch das große Feuer“ von Alice Winn

„Durch das große Feuer“ von Alice Winn ist unsere Buchempfehlung der Woche. Zuletzt haben wir an dieser Stelle „Salomés Zorn“ von Simone Atangana Bekono vorgestellt.

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