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„Dieser Stein hat der Gerechtigkeit viel zu lange im Weg gestanden“

Ariana Grande
(Universal Music)

US-Musiker*innen wie Ariana Grande, Billie Eilish und Rihanna richten einen offenen Brief an den Staat New York.

Im Zuge der Proteste gegen strukturellen Rassismus und Polizeigewalt in den USA haben mehrere Musiker*innen – unter anderem Ariana Grande, Rihanna und Billie Eilish – einen offenen Brief an den Staat New York unterzeichnet. Der Brief stellt die Forderung, den Statut 50-A zu widerrufen, der die öffentliche Zugänglichkeit der Personal- und Disziplinarakten von Polizebeamt*innen einschränkt. Den ganzen Brief könnt ihr unten auf unserer Seite finden.

Der offene Brief an den Staat New York

„Wir betrauern den Mord an George Floyd und die sinnlosen Verluste so vieler Schwarzer Leben vor seinem. Wir müssen diejenigen zur Verantwortung ziehen, die den Eid verletzen, zu schützen und zu dienen [serve and protect], und Gerechtigkeit für diejenigen finden, die Opfer ihrer Gewalt werden. Ein unabdingbarer Schritt ist es, Zugang zu den Disziplinarakten von Polizeibeamten zu haben. Der New Yorker Statut 50-A verhindert diese vollständige Transparenz, schützt eine Geschichte polizeilichen Fehlverhaltens vor öffentlicher Untersuchung und macht es schwerer, Gerechtigkeit zu ersuchen und Reform zu implementieren. Er muss umgehend widerrufen werden.

Es ist nicht genug, am Statut 50-A herumzumeißeln; dieser Stein im Pfad der Gerechtigkeit hat viel zu lange gestanden und muss in seiner Gänze zerschlagen werden. Es ist nicht nur eine Falschauslegung des Statuts, es ist nicht bloß eine unangebrachtete Ausweitung seiner Intention. Es ist der Statut selbst, der dazu dient, entscheidende Informationen auf der Suche nach Verantwortung vorzuenthalten.

Das Statement des Governeurs, der Statut 50-A sollte die Veröffentlichung von Disziplinarakten nicht verhindern, hat uns erfreut. Aber es ist deutlich, dass damit nicht genug ist. Der Statut 50-A ist in der Vergangenheit viel zu oft benutzt worden, und ohne eine Wiederrufung wird er weiterhin verwendet werden, um Gerechtigkeit zu verstellen. Wenn die Gesetzgebung diese Woche zurückkehrt, drängen wir ihre Mitglieder, diesen Moment zu erkennen, einen lauten, mutigen und bedeutsamen Schritt zur Thematisierung dieses systemischen Problems zu tätigen, und den Statut 50-A schnell zu widerrufen. Danke.“

Aktivismus in der Musikindustrie

Der offene Brief wurde nicht nur von Rihanna, Billie Eilish und Ariana Grande unterzeichnet. Weitere Musiker*innen setzten ihren Namen unter den Brief, darunter unter anderem Nas, Migos, Megan Thee Stallion, Meek Mill, Future, Post Malone und mehr. Dazu kommen diverse Manager*innen und weitere Beschäftigte in der Musikindustrie.

Im Zuge der Tötung von George Floyd durch den Polizeibeamten Derek Chauvin in Minneapolis sind überall in den USA Protestierende auf die Straße gegangen, um sich gegen systemischen Rassismus und Polizeigewalt zu positionieren. Prominente Musiker*innen wie Beyoncé, Kanye West, Drake, John Legend, The Weeknd oder Lizzo äußerten Solidarität mit den Black-Lives-Matter-Protesten und spendeten große Summen an gemeinnützige Organisationen, Schwarze Unternehmen und die Angehörigen der Opfer rassistisch motivierter Gewalt.

Auch die Musikindustrie hat mit Initiativen wie Blackout Tuesday ein Zeichen der Solidarität gesetzt.

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