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„Bless this Mess“ von U.S. Girls: Die Liebe zum Gegensatz

U.S. Girls Bless this Mess

Meg Remy alias U.S. Girls stürzt sich mit „Bless this Mess“ wieder in die Welt der Ambivalenzen – ihre Schwangerschaft ist daran nicht ganz unschuldig.

Die US-Amerikanerin Meg Remy betitelt ihre Platten gern mit Gegensätzen: „Heavy Light“ heißt ihr vor drei Jahren erschienenes, immerhin schon siebtes Album, „Bless this Mess“ das aktuelle Werk. Doch steht die Musik ihres Projekts U.S. Girls nicht für Unentschlossenheit, sondern für extreme Experimentierfreude: Im Mainstream mag es nicht bemerkt worden sein, doch mit ihrer Aussöhnung von Avantgarde und Pop ist Remy längst im Indie-Olymp angekommen.

Auch auf „Bless this Mess“ geht es äußerst schwungvoll zu und klingt anfangs schwer nach Soul: Blubberbass und Discokeyboard erinnern an Joan As Police Woman und werden im weiteren Verlauf der Platte um Synthiefeuerwerke und Drum-Machine-Gewitter ergänzt, ohne dass U.S. Girls den geschmeidigen Grundgroove verliert. Weder die Gitarren auf „Futures Bet“ noch die zum Sample umfunktionierte Milchpumpe im finalen „Pump“ nehmen der in Toronto ansässigen Musikerin die Gelassenheit. Neben ihren unbeirrbar künstlerischen Visionen hat Remys Schwangerschaft die zehn Songs inspiriert: Vorfreude trifft auf Überforderung. Was für andere ein Gegensatz ist, taugt bei U.S. Girls als innovatives Programm.

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