Die besten Bücher 2021: Empfehlungen für den Oktober
Die Nächte werden länger und die Romane immer spektakulärer: Die besten Bücher im Oktober 2021 mit Jonathan Franzen, Dave Eggers und Sally Rooney.
Es ist ein Monat der großen Namen: Jonathan Franzen gilt schon seit seinem Weltbestseller „Die Korrekturen“ als Meister des Familienromans, dabei fängt er jetzt erst richtig an: Mit „Crossroads“ erscheint der Auftakt einer Trilogie, die den Hildebrandts aus Chicago über drei Generationen folgt und in den 70ern loslegt. Ob es „Crossroads“ an die Spitze unserer Liste mit den besten Büchern im Oktober 2021 schafft?
Durchsetzen muss er sich gegen Sally Rooney. Wie schon bei „Gespräche mit Freunden“ und „Normale Menschen“ ist der Plot ihres dritten Romans eher unspektakulär, doch bei der 30-jährigen Irin geht es ja vor allem um die pointierten Dialoge, das rasante Tempo und diesen beiläufigen und zugleich doch gestochen scharfen Blick ihrer Millennials.
Wird „Schöne Welt, wo bist du“ unsere Liste der besten Bücher im Oktober 2021 anführen? Mit Dave Eggers gibt es einen weiteren extrem prominenten Kontrahenten: „Every“ ist die Fortsetzung seiner gegenwartsdiagnostischen Meisterleistung „Der Circle“.
Zudem sind da viele Romane, die locker für eine Überraschung gut sind und auf der Liste der besten Bücher im Oktober 2021 an ganz großen Namen vorbeiziehen können: Ethan Hawkes Roman „Hell strahlt die Dunkelheit“ hat viele autobiografische Bezüge, Werner Herzog wechselt mit „Das Dämmern der Welt“ vom Film zum Buch, und Doris Knecht gelingt es mit „Die Nachricht“, völlig unreinlich und realistisch von Ü-40ern auf Social Media zu erzählen.
Die besten Bücher im Oktober 2021
8. Werner Herzog: Das Dämmern der Welt
Warum wählt Werner Herzog für die Geschichte des Guerillakriegers Hiroo Onoda nicht den Film sondern einen schmalen Tatsachenroman? Vielleicht, weil das, was Herzog an Onodas Leben am meisten interessiert, selbst für ihn nur sehr schwer filmisch einzufangen gewesen wäre: das völlige Stillstehen in der Zeit.
Hanser, 2021, 128 S., 19 Euro
7. Doris Knecht: Die Nachricht
Eine Frau mittleren Alters – verwitwet, kreativ tätig, ein klein bisschen berühmt – verliebt sich. Und zur selben Zeit fängt der Horror an: Sie erhält anonyme Nachrichten auf Facebook, die zu viele Details über ihre Familie beinhalten, als dass sie von Internettrollen stammen könnten.
Hanser Berlin, 2021, 256 S., 22 Euro
6. Ethan Hawke: Hell strahlt die Dunkelheit
Tatsächlich finden sich in dem Roman sehr viele Parallelen zu Hawkes Biografie, doch vor allem ist der Roman ein Liebesbrief an das Theater. Hawke schreibt so mitreißend wie tiefsinnig, versteckt hinter derben Schilderungen von Sex und Rausch zarte Poetik.
Kiepenheuer & Witsch, 2021, 336 S., 23 Euro
Aus d. Engl. v. Kristian Lutze
5. Ciani-Sophia Hoeder: Wut und böse
Hoeder beleuchtet die Ursachen weiblicher Wut in der Geschichte struktureller Benachteiligung von Frauen, die gesellschaftliche Stellung von Sorgearbeit, heteronormative Beziehungsdynamik, Missbrauchsmuster und rassistische Stereotype über wütende Women of Color. Ihr Ergebnis: Gerechte Politik braucht Wut.
hanserblau, 2021, 240 S., 18 Euro
4. Sally Rooney: Schöne Welt, wo bist du
Der Plot ist wie gewohnt unspektakulär, doch bei der 30-jährigen Irin geht es vor allem um die pointierten Dialoge, das rasante Tempo und diesen beiläufigen und zugleich doch gestochen scharfen Blick ihrer Millennials. Rooney reißt die relevanten Themen nur an – und stellt dabei dennoch klar, dass sie ihren Marx gelesen hat.
Claassen, 2021, 352 S., 20 Euro
Aus d. Engl. v. Zoë Beck
3. Jonathan Franzen: Crossroads
Schon seit seinem Weltbestseller „Die Korrekturen“ aus dem Jahr 2001 gilt Jonathan Franzen als Meister des Familienromans, dabei fängt er jetzt erst richtig an: Mit „Crossroads“ liegt der Auftakt einer Trilogie vor, die den Hildebrandts aus Chicago über drei Generationen folgt und in den 70ern loslegt.
Rowohlt, 2021, 832 S., 28 Euro
Aus d. Engl. v. Bettina Abarbanell
2. Dave Eggers: Every
Der Circle ist die größte Suchmaschine gepaart mit dem größten Social-Media-Anbieter der Welt. Eine Fusion mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus brachte das gefährlichste Monopol aller Zeiten hervor: Every. die unerschütterliche Technikskeptikerin Delaney Wells will Every von innen heraus zerschlagen.
Kiepenheuer & Witsch, 2021, 592 S., 25 Euro
Aus d. Engl. v. Klaus Timmermann u. Ulrike Wasel
1. C Pam Zhang: Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
Ein Western mit chinesischen Einwanderinnen als Helden? „In all den von mir so geliebten Büchern war es so: Eine wie ich kommt das nicht vor!“, sagt C Pam Zhang im Interview mit kulturnews. „Deswegen ist ,Wie viel von diesen Hügeln ist Gold’ ein Heldenepos für die Einwanderer, für People of Color und all die anderen, die aus Western rausgehalten wurden.“
S. Fischer, 2021, 352 S., 22 Euro
Aus d. Engl. v. Eva Regul