MS Dockville 2022: Das sind unsere Line-up-Tipps
Endlich wieder Festivals, endlich wieder MS Dockville! Wir verraten euch, welche Acts ihr dieses Jahr auf keinen Fall verpassen dürft.
Feiern zwischen Industrie und Elbufer: Es ist wieder so weit und das MS Dockville in Hamburg öffnet seine Tore. Vom 19. bis zum 21. September wird Hamburg-Wilhelmsburg zum Mittelpunkt der zeitgenössischen Pop- und Beatmusik aus aller Welt, und das Line-up lässt sich auch in diesem Jahr wieder sehen: Tash Sultana, Girl in Red, Pashanim, Ätna, Die Orsons, Faber, AnnenMayKantereit und, und, und. Doch das Dockville-Festival ist bekannt dafür, nicht nur Superstars und Künstler:innen, auf die 13 Bühnen an der Elbe zu lassen. kulturnews hat sich das 175-Acts-schwere Line-up genauer angeschaut und einen spannenden Mix aus zehn Künstler:innen zusammengestellt, die ihr nicht verpassen solltet.
Ry X
Okay, zugegeben: Ry X ist kein Geheimtipp mehr. 2013 schoss sein Song „Berlin“ durch die Decke und machte alle süchtig nach seinen melancholischen Indie-Vocals. Der in Los Angeles lebende Australier hat dieses Jahr mit „Blood Moon“ ein umwerfendes Album veröffentlicht, das eine leise Power entfaltet, die gerade Abends vor einer Bühne für kollektive Gänsehaut sorgen wird. Ry X spielt am Sonntag um 20:50 Uhr auf der (Vorschot).
DJ Gigola
Was macht ein gutes Live-Set aus? Eine gute Songauswahl und ein souveränes Crowd-Controll. DJ Gigola beherrscht beides aus dem Effeff. Ihre Sets bewegen sich irgendwo zwischen 90er-Pop, Eurodance, Techno und Breakbeats – sie selbst nennt ihren Stil „Genrefluid“. Egal, ob im dunklen Techno-Club um 5 Uhr morgens oder an der Elbe als Sundowner: die LivefromEarth-Mama fühlt sich überall wohl. DJ Gigola spielt am Freitag um 20 Uhr (Klüse).
Sudan Archives
Sudan Archives alias Brittney Parks ist eine der aufregendsten Persönlichkeiten im aktuellen Neo-Soul. Ihr 2019 veröffentlichtes Debütalbum „Athena“ machte direkt klar, wer hier Boss im Ring ist: klackernde Beats, westafrikanische Rhythmen, Gesang, der mit Rap und unkonventionellem Geigenspiel verschmilzt, sorgten für weltweites Aufsehen. Inzwischen hat die 25-Jährige ihr zweites Album „Natural brown Prom Queen“ angekündigt. Sudan Archives spielt Sonntag, um 19:30 Uhr (Vorschot).
Bilbao
Die noch junge Indiepop-Band hält so ziemlich alles ein, was guter Indiepop verspricht: Ihr neues Album „Shake well“ ist voll von catchy Refrains, groovy Gitarren-Riffs und lässigem Gesang, und all das wird durch ein paar wohldosierte Vocal-Samples mit einer ordentlichen Portion Vibes versorgt. Die vier Jungs aus Hamburg-Ottensen wagen sich dieses Wochenende auf die andere Elbseite, um mit uns zu tanzen! Bilbao spielen Sonntag, um 15 Uhr (Grossschott).
Haiyti
Schreibblockade? Das kennt Haiyti nicht – sie produziert Alben, wie am Fließband. Das Unheimliche daran: Sie sind alle auch noch gut! Mit „Sui Sui“, „Influencer“, „Mieses Leben“ und „Speed Date“ hat die 29-jährige Hamburgerin vier Alben in den letzten zwei Jahren veröffentlicht. Ihr Sound schwankt dabei vom hartem Straßenrap zu Hyperpop – artsy und aggressiv. Haiyti spielt Freitag um 21 Uhr (Vorschot).
Dj Mell G
Wer es schnell mag, sollte DJ Mell G nicht verpassen! Die 24-Jährige hat es geschafft, während der Pandemie bekannt und erfolgreich zu werden: Sie spielt inzwischen in halb Europa und ist auf den wichtigen Elektrofestivals des Landes unterwegs. Ihre Sets geben einem das Gefühl, auf einem klapprigen BMX den Kilimandscharo runterzuheizen. Ghetto House trifft auf Trance und harte Breakbeats – und ab und zu schleicht sich auch mal ein Britney-Spears-Song ein. DJ Mell G spielt am Freitag um 3 Uhr (Klüse).
Verifiziert
Leichte, aber authentische Popmelancholie für lange Nächte mit einem Sekt auf Eis. Verifiziert macht Deutsch-Pop, ohne den Hauch von pathetischer Wehleidigkeit. Das mag auch daran liegen, dass sie eigentlich Austro-Pop auf warmen Lo-Fi-Elektrobeats macht. Schließlich kommt die 26-Jährige aus Wien und brilliert mit simplen, wie genialen Zeilen wie: „Ich hoffe, du magst rote Gauloises/er sagt: ja/ich sag’: passt“. Verifiziert spielt am Freitag um 18:15 Uhr (Vorschot).
Boy Harsher
Das US-amerikanische Dark-Wave-Duo schießt einen dunklen, industriellen Sound, voller nostalgischer Synthies, in die schlaflose Nacht. Ihre hypnotischen Rhythmen und wabernden Wave-Gesänge schubsen einen auf die Tanzfläche, um dort zu eskalieren. Ihr Song „Pain“ hat sich inzwischen zu einem echten Untergrundhit gemausert. Boy Harsher spielen am Samstag um 23:20 Uhr (Maschinenraum).
MYD
Quentin Lepoutre alias Myd gehört zur Ed-Banger-Familie. Das französische Label „Ed Banger“ ist ein echtes Qualitätssiegel für Nu-Disco und House. Der Sänger, DJ und Produzent hat 2021 mit „Born a Loser“ ein wahres Sahnestück der synthielastigen Housemusik geliefert. Myd spielt Samstag um 21:50 (Maschinenraum).
Sad Night Dynamite
Düsterer Elektropop, straight aus UK. Sad Night Dynamite sind ein bisschen Rap, ein bisschen Bounce, ein bisschen Abgrund. Die zwei Jungs aus Glastonbury berichten von dämonischen Seeleuten und sprechenden Vögeln, sie kreieren eine musikalische Traumwelt, die auf der Grenze zum Alptraumhaften wandelt. Sad Night Dynamite spielen Freitag um 20 Uhr (Maschinenraum).