Fantastic Negrito: Have you lost your Mind yet?
Es gibt mehr als genug Künstler*innen, die behaupten, den Blues in die Gegenwart holen zu wollen. Aber Fantastic Negrito macht damit ernst.
Es gibt mehr als genug Künstler*innen, die von sich behaupten, den Blues in die Gegenwart holen zu wollen. Xavier Amin Dphrepaulezz, seit mittlerweile drei Alben bekannt als Fantastic Negrito, ist insofern eine Ausnahme, als er dieses Vorhaben ernst nimmt – in beide Richtungen. Blues zieht sich als DNS durch die Harmonien, die rohe Energie und die heulenden Gitarren seiner Musik.
Die tragische Liebesballade „Your Sex is overrated“ folgt auf den stampfenden Rocker „Searching for Captain Save a Hoe“ mit düsterem Riff, der Mix von Funkelementen und Hardrock erinnert zeitweise an Prince. Doch trotz vieler Handclaps und Call-and-Response-Passagen ist „Have you lost your Mind yet?” kein Nostalgietrip. In seinen Texten ist Fantastic Negrito auf der Höhe der Zeit, er erwähnt Hashtags, Xanax und rät den Hörer*innen: „Eat less sugar, have more sex.“ Gastauftritte der Rapper*innen Tank Ball und E-40 verankern das Album auch musikalisch im Hier und Jetzt.