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„Jungle“ von The Blaze: Pompöser Elektrosound im Weitwinkel

„Jungle“ von The Blaze: Das Plattencover zeigt eine große Stadt von oben.

Mit „Jungle“ hat das französische Elektroduo The Blaze in allen Belangen eine Schippe draufgelegt. Ob die zwei zukünftig nur noch auf Hauptbühnen stehen?

Erst „Dancehall“, jetzt „Jungle“ – zum Glück verschont uns das französische Elektroduo mit etwaigen Ausflügen in eines dieser Genres. Die Albentitel von Guillaume und Jonathan Alric bleiben weiterhin bloß kleine, irreführende Sperenzchen. Am leicht verpoppten Elektrosound der Cousins hat sich in den vergangenen fünf Jahren schließlich wenig verändert, bloß ist alles etwas lauter, pompöser, Hauptbühnen-tauglicher geworden.

Die verspielte, introspektive Schwere weicht einer herausgezoomten geradlinigeren House-Melancholie wie etwa bei „Eyes“, „Bloom“ oder dem Überhit „Madly“, der einzig mit der Zeile „My Love for you is on Fire today“ auskommt – simple, aber eingängig. Bereits das Artwork lässt diesen größeren Sound erahnen: Vom Hochhausblock des Debütalbums geht es jetzt in den Großstadtdschungel. Das Visuelle spielt bei The Blaze immer eine große Rolle. Schließlich sind Guillaume und Jonathan von Haus aus Regisseure, verstehen sich als audiovisuelles Projekt. So funktioniert etwa der Song „Dreamer“ mit Video noch besser als „Porträts von Menschen, die die bürgerliche Gesellschaft als am Rande stehend betrachten.“

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