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Katie von Schleicher: Consummation

Katie Von Schleicher: Consummation

Es gibt nichts, was Katie von Schleicher auf ihrem zweiten Album nicht kann. Ihren Songs haftet bei aller Tageslichttauglichkeit stets der Underground an.

Es gibt nichts, was Katie von Schleicher auf ihrem zweiten Album nicht kann: Verführerisch zum Orchesterpop croonen („Strangest Thing“), balladesk die Akustikgitarre anschlagen („Gross“), unvermittelt die Rock’n’Roll-Heldin mimen („Brutality“) oder schlicht mit krächzenden Synths und polternden Drum Machines ekstatisch die Nerven reizen („You remind me“) – den Songs der New Yorkerin haftet bei aller Tageslichttauglichkeit stets der Underground an. Dabei hat von Schleicher den D.I.Y.-Gestus ihres Lo-Fi-Feuerwerks weitgehend professionalisiert.

Trotz aller Unberechenbarkeiten schafft die Musikerin es, ihren Songs die ehemalige Beliebigkeit zu nehmen – „Consummation“ ist facettenreicher als die Vorgängerplatte „Shitty Hits“, aber auch versierter. Überraschend bleibt es trotzdem, wenn von Schleicher zwischen kurzweiligem Lala-Gesang und durchdringendem Verzerrer-Lärm wechselt, Songs abrupt beendet und sich schlagartig von zart bis ruppig gebärdet. Sinn macht das vor allem dann, wenn man weiß, dass „Consummation“ von Alfred Hitchcocks Film „Vertigo“ und der hintergründigen Thematik von „Missbrauch“ inspiriert ist. Von Schleicher hat die Auseinandersetzung mit feministischer Literatur und ihren eigenen Erfahrungen für „Consummation“ genutzt und damit ein intimes Zeugnis abgelegt, das mit schroffen Ecken in unsere Gehörgänge dringt.

Consummation ist am 22. Mai bei Full Time Hobby erschienen.

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