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„The Collective“ von Kim Gordon: Respekt!

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Die Sonic-Youth-Ikone verzichtet auf ihrem zweiten Album auf mäandernde Orientierungslosigkeit – „The Collective“ ist dicht, kompakt und richtungsweisend.

Dass sich Kim Gordon mit 70 nicht neu erfinden würde, ist so nachvollziehbar wie wünschenswert. Immerhin hat die Musikerin und bildende Künstlerin schon zu Beginn ihrer Karriere mit Drumcomputer, Cut-Up-Lyrics und schreienden Gitarren experimentiert. Wobei letztere auf „The Collective“ zugunsten krachend-schleppender Industrial-Beats in den Hintergrund treten. Anders als auf ihrem Solodebüt „No Home Record“ von vor fünf Jahren verzichtet die Sonic-Youth-Ikone auf mäandernde Orientierungslosigkeit – „The Collective“ ist dicht, kompakt und richtungsweisend.

Produzent Justin Raisen (John Cale, Charlie XCX, Yves Tumor) zimmert Gordon einen brachial-schrammenden Industrial-Elektro, der bei aller enervierenden Vehemenz drahtig schnurrt und zwischen Post-Hardcore-Attitüde und artifiziellem Noiserock mit uneitlen Gegenwartsbezügen punktet. Während sich Ex-Partner Thurston Moore musikalisch im Heartlandrock aka Altherrenrock zurücklehnt, lehnt sich Kim Gordon kompromisslos vor. Respekt!

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