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„Love you all over again“ von Tunng: Auf Balance-Suche

Tunng Cover

Einzig- und eigenartig: Auf „Love you all over again“ vereinbart die Folktronicaband Tunng beide Prädikate und balanciert gekonnt zwischen Schmerz und Seelenfrieden.

20 Jahre ist das Debütalbum her, der Titel der neuen Platte handelt von Wiederkehr, und Bandgründer Mike Lindsay erklärt, man habe sich dafür explizit an den frühen Werken der Band orientiert: Alles wirkt so, als wäre das achte Album von Tunng ein einziges Nostalgiefest. Und das mag soweit stimmen, sollte aber keinesfalls mit Stagnation oder Einfallslosigkeit verwechselt werden.

Denn „Love you all over again“ bricht zwar keine neuen Bahnen, doch die Kombination aus eingängigen Folksongs und elektrischem Lärm, die Lindsay und Mitgründer Sam Genders vor zwei Jahrzehnten etabliert haben, ist so einzig- und eigenartig, dass das noch lange nicht nötig sein wird.

Zwar geht es in den Texten stellenweise um Autokannibalismus („Didn’t know why“), meist aber um die Balance zwischen Schmerz („Laundry“) und Seelenfrieden („Levitate a little“), während in den Instrumentals allerlei Haushaltsgeräusche versteckt sind – sicher auch die titelgebenden Kleiderbügel in „Coat Hangers“. Die warme, heimelige Atmosphäre, die daraus entsteht, passt perfekt in die kalten Monate.

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