„Beloved! Paradise! Jazz!?“ von McKinley Dixon: Ode an Toni
Der Conscious Rapper verbeugt sich auf seinem neuen, jazzgetränkten Album vor der Nobelpreisträgerin Toni Morrison.
Dass McKinley Dixon Fan von Toni Morrison ist, zeigt nicht nur der Titel seines neuen Albums, der auf die inoffizielle Romantrilogie der Nobelpreisträgerin anspielt. Als Opener lässt Dixon den Schriftsteller Hanif Abdurraqib gleich noch eine Passage von Morrison vorlesen, bevor die Musik beginnt. Von vornherein ist klar: Es wird politisch. Doch wie Morrison selbst kämpft Dixon zugleich gegen die Düsternis an, die zwangsläufig aufzieht, wenn es um die Schwarze Realität in den USA geht.
Der Rapper erzählt lebhaft von Rassismus und Gewalt und erinnert sich an verstorbene Freunde („Tyler, forever“), zelebriert aber auch seine Community, Familie und Kunst. Statt Samples entfalten sich hinter seinen Texten organische, lebendige Jazzstücke mit schwelgerischen Streichern, funkelnden Bläsern und souligen Keys, doch bei den härteren Themen ist auch Platz für einen Hardcore-Beat („Mezzanine Tippin“). Und im Titeltrack am Ende singen alle zusammen – die 2019 verstorbene Morrison hätte das sicher gerührt.