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„Mother Father“ von Petite Noir: Große Sprünge, knappe Zeit

Petite Noir

Yannick Illunga alias Petite Noir springt auf „Mother Father“ von R’n’B zu Punk zu TripHop – ob das gelingt?

Yannick Illunga ist ein weitgereister Mann, der viel Geschichte mit sich herumschleppt: geboren in Belgien, aufgewachsen in Südafrika, heute in London lebend, mit einem Vater, der zwischen 2019 und 2021 Premierminister der DR Kongo war. Kein Wunder also, dass er auf seinem zweiten Album nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch große Sprünge macht. Überraschend ist aber, dass er das in gerade mal 30 Minuten schafft.

Vom Opener „777“, der mit Punk-Drums dem selbstgewählten Genrenamen Noirwave alle Ehre macht, geht es weiter über „Blurry“ mit Rapperin Sampa The Great, den postmodernen R’n’B von „Lili“ oder die TripHop-Ballade „Love is War“, um schließlich mit dem mit Breakbeats unterfütterten Liebeslied „Play“ zu enden. Zusammengehalten wird das alles von Illungas Stimme, die ein bisschen klingt wie Kid Cudi, wenn er die Töne treffen würde. Neben Liebe und Spiritualität thematisiert Petite Noir auch postkoloniale Gewalt: „It’s such a simple thing/They don’t want us to be equal“ singt er in „Simple Things“. Kurz und knapp, aber trotzdem tiefgehend – das gilt auch für das ganze Album.

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