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Neil Young & Crazy Horse: Weld

"Weld" bietet eine Auswahl aus 20 Jahren Young und ist die beste Live-Platte, die der Mann aus Toronto bis dato vorgelegt hat.

110 Minuten Blut, Schweiß und Tränen von der besten Rock`n’Roll-Band der Welt. Ex-Folk- und Countryrocker Neil Young („Heart of gold“) ist seit „Live Rust“ (1980) zum fanatischen Schmutzfink geworden, der mit Hingabe endlose Gitarren-Schlammschlachten ausficht – so anachronistisch und dröhnend laut, dass es schon wieder hip ist.

Alle paar Jahre schüttelt er die dahindösenden, verlorenen Junkies von Crazy Horse aus dem Drogendämmer, und wie elektrisiert stehen sie stante pede stramm, um loszurocken wie nach einer Adrenalin-Überdosis. In eigener Sache haben sie es nicht mal zu einem Eintrag im Rocklexikon gebracht, aber mit Young sind sie genial. Allen voran Ralph Molina, der zu jedem Baßdrumschlag synchron die Becken drischt und Young gnadenlos vorwärtstreibt.

Dies ist live noch dreimal schärfer, härter, dreckiger als im Studio – und länger: „Like a hurricane“ etwa, die ultimative Young-Hymne, läuft eine knappe Viertelstunde (ärgerlich: ein blödes Break nach der Hälfte). „Weld“ bietet eine Auswahl aus 20 Jahren Young und ist die beste Live-Platte, die der Mann aus Toronto bis dato vorgelegt hat. Dank der verlorenen Junkies von Crazy Horse.

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