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Neo Kawaii: Chai deuten Schönheitsideale neu

Chai, Chai, Neo Kawaii

Auf dem vierten Album „Chai“ orientiert sich die gleichnamige Popband am City-Pop der 70er- und 80er-Jahre und dekonstruiert japanischen Niedlichkeitswahn.

Viertes Album von Chai: „This is just my body, not a trendy body“

Manga-Augen, piepsige Stimmen, Hello-Kitty-Anmutung: Was in unseren Breitengraden schlicht als kindisch gilt, ist in Japan ein ästhetisches Konzept, das längst zum weiblichen Schönheitsideal verkommen ist. Zusammengefasst unter „kawaii“, was so viel wie „niedlich“ bedeutet. Es ist bereits das vierte Album, mit dem das japanische Pop-Quartett Chai nun antritt, um den Niedlichkeitswahn umzudeuten und feministisch zu besetzen: „This is just my body, not a trendy body/Gonna be loved, baby!/Just as I am“, singt Mana auf „Neo Kawaii, k?“, der Leadsingle des selbstbetitelten Albums.

Anders als noch auf dem Vorgänger bedient sich die Band dabei vorrangig beim japanischen City-Pop, einem Sound, der aus dem Tokio der 70er- und 80er-Jahre stammt. Dabei verbindet das Quartett spielerisch Lounge-Musik mit Funk- und Rock-Elementen, feiert die Weiblichkeit („We the Female!“) und wagt immer wieder ein paar grell leuchtenden Hyperpop-Ausflüge. Das kann überfordern und gleichzeitig sehr viel Spaß machen. Oder wie es Frontsängerin Mana formuliert: „We give you our evolution, inside and out! Now come onnn, NEO-KAWAII BABIES. If you can’t catch up with us, you’ll never feel the NEO KAWAII.“

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