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Sasha beginnt mit „Schlüsselkind“ zu zeigen, was er alles kann

Schon vor 25 Jahren hat sich Sasha an deutschen Texten versucht. Gott sei Dank hat er sich bis heute Zeit gelassen.

Sasha, du setzt jetzt die Tour zu deinem Bühnenjubiläum fort und stellst dabei dein aktuelles Album „Schlüsselkind“ in den Mittelpunkt. Liegt es an deinen gegenwärtigen Lebensumständen, dass die neuen Songs so persönlich ausgefallen sind? Oder ist es schlicht die Tatsache, dass du zum ersten Mal auf Deutsch getextet hast?

Sasha: Als „Schlüsselkind“ entstanden ist, wusste ich ja noch nicht, dass ich Papa werde. Ich fühle mich gerade sehr im Leben angekommen, und es war mir schon immer wichtig, dass ich aus meinem Leben erzähle und singe. Die Texte wurden jetzt immer persönlicher, weil ich mich etwa auch an Sachen rangetraut habe, die in meiner Kindheit liegen. Und es gab die Prämisse, keine Angst vor Klischees zu haben: Wenn ich einen Satz wie „Ich liebe dich“ singen will, mache ich das auch. Wenn das dann jemand kitschig findet, ist mir das egal. Es kommt ja von mir und soll authentisch sein.

Wenn Musiker Eltern werden, entstehen ja oft sehr pathetische Songs. Hättest du dir das Thema auch zugetraut?

Sasha: Ich hätte gern schon auf dieser Platte einen oder zwei Songs darüber geschrieben, wie ich mich gerade fühle und wie sehr ich meinen Sohn liebe, aber das kommt dann eben auf dem nächsten Album. Ich kann aber versprechen, dass es nicht ein ganzes Album für und über meinen Sohn werden wird.

Hattest du Vorbilder bei deiner ersten deutschsprachigen Platte?

Sasha: Ich bin ein großer Fan von Johannes Oerding, ihn habe ich oft gehört, als ich meine Platte geschrieben habe. Aber nicht als Vorbild oder Referenz, sondern einfach, weil er geraderaus Popmusik macht und auch keine Angst vor Klischees hat. Mitte der 90er waren natürlich Selig die großen Vorbilder. Mit meiner Band wollte ich damals auch Blues, Grunge und Funk kombinieren und einen deutschsprachigen Hit schreiben – aber diesen Plan haben wir sehr schnell wieder ad acta gelegt. Und es gab eine Phase, in der ich bei jedem Text einen wahnsinnig lustigen Twist einbauen musste, was dann zugleich an Die Doofen und Die Ärzte erinnert hat. Ein Song hieß „Eine Nacht in dir“ – und es ging um ein Wohnmobil.

Du hast in den vergangenen zwanzig Jahren wahnsinnig viele Wandlungen hingelegt. Hast du die Jubiläumsshows für dich genutzt, um den roten Faden zu erkennen und zum essenziellen Sasha vorzudringen?

Sasha: Dieser rote Faden hat für mich immer eine Rolle gespielt – selbst wenn ich ihn nicht immer bewusst wahrgenommen habe. Dabei will ich nicht aufhören, mich weiterzuentwickeln, und die Shows haben mir gezeigt, dass da noch viel mehr ist, was ich zeigen möchte und in den nächsten Jahren peu à peu anleiern werde. Ich habe noch längst nicht alles gezeigt, was ich kann oder zu können glaube.

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