„Unser Charping“ von Scharping: Die Alleskönner kommen
Musikalisch kennen Scharping keine Grenzen, und die nackte Wahrheit über Lars Eidinger verkünden sie als hymnische Ballade.
Kartografieren wir also die weiteren Projekte der Bandmitglieder von Die Nerven wieder mal neu: Max Rieger hat All Diese Gewalt und Obstler, Julian Knoth ist auch mit Yum Yum Club und dem Peter Muffin Trio aktiv, und Schlagzeuger Kevin Kuhn unterhält neben Wolf Mountains jetzt auch Scharping. Wobei man Scharping nicht als Soloprojekt von Kuhn listen sollte, sondern eher als Supergroup: Mit Mikel Herold (Lost Girls), Angelo Fonfara (Nille Promille) und Christian Heerdt (Die Botschaft) sind drei weitere Sänger und Texter involviert.
Dennoch überrascht das Debütalbum mit seinem Alleskönnertum: „Die Dinosaurier, bitte!“ ist unverschämt funky, „I smoke me fat“ klingt wie ein verschütteter Klassiker aus der Frühphase der deutschen Rap-Geschichte, „Saelic“ mischt die Mittelaltermusikszene auf, und die nackte Wahrheit „Lars Eidinger hat keine Freunde (nur Bekannte)“ kommt als hymnische Ballade daher. Nur gut, dass Scharping auch ein viersekündiges Outro anbieten, das „Unser Charping“ prägnant auf den Punkt bringt: „Das war Rock’n’Roll“.