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Sylvan Esso: Free Love

Sylvan Esso Free Love Cover

Gegensätze ziehen sich an: Auf dem dritten Sylvan-Esso-Alben vereinen Amelia Meath und Nick Sanborn ihre kreativen Gegensätze so harmonisch wie noch nie.

Gegensätze ziehen sich an – zumindest bei Amelia Meath und Nick Sanborn. Das Duo vereint nicht nur elektronische Beatspielereien mit tanzbarem Folk, sondern auch ihre jeweilige musikalische Herangehensweise: Sanborn will es geradeaus, Meath mag Höhen und Tiefen. Ein Glück, denn alles andere wäre langweilig und hat den beiden US-Amerikanern schon auf ihrem zweiten Album „What now“ eine Falle gestellt.

Das schmierte nach ihrem 2014-Hit „Coffee“ nämlich ziemlich ab, weshalb es uns umso glücklicher macht, dass Sylvan Esso mit „Free Love“ wieder unsere Herzen im Sturm erobern. Das tun sie ganz elegant mit Popsongs, die so leichtfüßig verspielt wie konzentriert komplex sind. An allen Ecken brummt, dröhnt oder fiept ein Beat, Sanborns Walls of Sound schwellen an und ab, bleiben aber stets im Hintergrund, während Meath ein paar der besten Popsongs des Jahres beschwört.

In „Ferris Wheel“ fahren hölzerne Tribals mit Stop-And-Go-Gesang Achterbahn, „Numb“ zeigt vor hektisch flirrender Kulisse eine kalte Popschulter zwischen Suzanne Vega und Sophia Kennedy, und in „Runway“ wetteifern knallende Claps mit furzender Posaunenakustik – ein Song wie ein Flipperspiel. Nichts auf dieser Platte ist erwartbar, aber alles willkommen. Dazu zeigen sich Sylvan Esso als perfekt eingespieltes Kreativpaar – Gegensätze gelungen vereint.

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