„The Sunset violent“ macht Mount Kimbie zur Post-Postpunkband
Auch weil sie endlich wieder zueinander gefunden haben, schaffen es Mount Kimbie mit „The Sunset violent“ jetzt schon auf die Jahresbestenliste.
Die Trennung lag in der Luft, doch jetzt entpuppt sich das vor anderthalb Jahren veröffentlichte Doppelalbum „MK 3.5: Die Cuts | City Planning“ gottlob nur als ein Zwischenschritt, für den sie getrennt voneinander gewurschtelt haben: der nach L.A. übergesiedelte Dominic Maker als Beatmaker, während ein nach wie vor in London lebender Kai Campos lieber mit avantgardistischem Techno experimentiert hat.
Das reguläre vierte Album von Mount Kimbie setzt nun wieder bei „Love what survives“ aus dem Jahr 2017 an, radikalisiert den Genremix aber derart, dass die einstigen Protagonisten des Post-Dubstep nun besser als elektronisch angehauchte Post-Postpunkband zu beschreiben sind: Nicht nur hat es mit Keyboarderin Andrea Belency-Béarn und Drummer Marc Pell zwei neue Bandmitglieder, auch die Gitarre rückt deutlicher als je zuvor ins Zentrum. Und doch profitiert „The Sunset violent“ auch von Kontinuitäten, denn wieder mal ist es Archy Marshall, der als Gastsänger die beiden Übersongs „Boxing“ und „Empty and silent“ markiert – und die katapultieren das innovative Album bis auf die Jahresbestenliste.