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Bong Joon-hos Actionkracher „Snowpiercer“

In seinem ersten englischsprachigen Film hat der koreanische Meister seine typische Sozialkritik mit epischer Action kombiniert. Unser Filmtipp

Spätestens seit „Parasite“ und seinem Oscargewinn ist Bong Joon-ho als einer der wichtigsten Regisseure unserer Zeit anerkannt. Doch obwohl der Film seinen bisher größten globalen Erfolg markiert, ist Bong schon lange über die Grenzen seiner Heimat Korea bekannt. Schon 2013 hat er einen Film in englischer Sprache und größtenteils amerikanischen oder britischen Darsteller*innen gedreht. Für viele Fans war „Snowpiercer“ damals die erste Begegnung mit Bong Joon-hos einzigartigem Blick auf die Welt. Und bis heute ist der Blockbuster der action-orientierteste Streifen in seinem Œuvre. Kein Wunder, dass „Snowpiercer“ eine Netflix-Serie inspiriert hat. Doch die Themen, die man auch aus „Parasite“ kennt, sind schon hier nicht zu übersehen.

„Snowpiercer“ spielt in einer Zukunft, in der der ganze Planet von einer tödlichen Eisschicht überzogen ist. Nur in einem einzigen Zug ist noch Leben möglich, der deshalb in einer endlosen Schleife um den Erdball rast und niemals anhalten darf. Doch die Überlebenden an Bord sind nicht gleich: Während im vorderen Teil die reiche Elite ein Luxusleben führt, sind die unteren Klassen im hinteren Teil zusammengezwängt. Der charismatische Curtis (Chris Evans) wagt die Rebellion gegen die selbstsüchtigen Herrscher. Und seine Reise zur Lokomotive wird in bildgewaltigen, teilweise sehr blutigen Sequenzen gezeigt. Bong ist es gelungen, seine polemische Sozialkritik mit einem spannenden Sci-Fi-Thriller zu verbinden. Und auch, wenn „Snowpiercer“ nicht an „Parasite“ heranreichen mag – welcher Film tut das schon?

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