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„Area Boyz“ von NSG: Zwischen Stevie Wonder und Shaggy

nsg area boyz

Auf ihrem Debütalbum „Area Boyz“ geben NSG die coole Boygroup aus Ostlondon und vereinen dabei Afroswing mit sachlichen politischen Reflexionen.

Obwohl NSG bislang ein vorwiegend UK-internes Phänomen gewesen sind, steckt im Debütalbum der sechs Jungs aus Ostlondon die halbe Welt drin: West-Indie-Gitarrenriffs und 80er-Jahre-Wavedrums, Gangsterrap-Streicher und Dub-Bläsersätze, Amapiano und Drill. Reminiszenzen an Stevie Wonder und Shaggy existieren nebeneinander, ohne peinlich aufzufallen, und Gastauftritte aus Frankreich, Ghana und Nigeria fügen sich wie selbstverständlich in den warmherzigen Karibik-Sound aus der Londoner Betonwüste ein.

Dass einem der sonst oft repetitive Afropop auf „Area Boyz“ selbst über 19 Songs nicht auf die Nerven geht, verdankt sich den so unterschiedlichen Charakteren des Kollektivs. Ein bisschen wie eine Boygroup – nur eben in cool. Und nebst all der Coolness ist selbst noch Platz für unerwartet sachliche Reflexionen: „The rich get rich/While the poor get poorer“, heißt es auf dem anklagenden „Mansa Musa“, auf „Toxic Love“ wird das eigene Siegerlächeln zu Kuschel-Sax eingerissen, und mit der Hymne „Nella Rose“ – benannt nach der britisch-kongolesischen Influencerin – feiert die ganze Siedlung schwarzes Leben.

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