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Grammys 2022: Wer wird gewinnen – und wer hätte es viel eher verdient?

Olivia Rodrigo
Olivia Rodrigo fand beim Glastonbury Festival deutliche Worte: Sie sang dem Supreme Court Lily Allens Song „Fuck you“ entgegen. (Foto: Chuffmedia)

Olivia Rodrigo oder Taylor Swift? Oder doch Billie Eilish? Wir haben unsere Prognosen für die Hauptkategorien gesammelt.

Die Grammy Awards sind in diesem Jahr von Chaos und Schicksalsschlägen geprägt. Von Kanye West, der zwar nominiert ist, aber nicht auftreten darf, über pandemiebedingte Verschiebungen bis zu den Foo Fighters, die gerade erst ihren Drummer verloren haben. Jetzt findet die Preisverleihung endlich statt: an diesem Sonntag, den 3. April. Trotzdem bleibt auch die Zeremonie an sich unsicher: Wer wird die begehrten Preise mit nach Hause nehmen? Wie schon letztes Jahr haben wir in den wichtigsten Kategorien die wahrscheinlichsten Gewinner:innen gesammelt – und unsere persönlichen Favorit:innen noch dazu.

Unsere Grammy-Prognosen

Song of the Year

  • „Bad Habits“, Ed Sheeran
  • „A Beautiful Noise“, Alicia Keys featuring Brandi Carlile
  • „Drivers License“, Olivia Rodrigo
  • „Fight For You“, H.E.R.
  • „Happier than ever“, Billie Eilish
  • „Kiss me more“, Doja Cat featuring SZA
  • „Leave the Door open“, Silk Sonic
  • „Montero (Call me by your Name)“, Lil Nas X
  • „Peaches“, Justin Bieber
  • „Right On Time“, Brandi Carlile

Favorit Mehrere Künstler:innen, die in diesem Jahr nominiert sind, standen auch im letzten auf der Liste. Und H.E.R., die 2021 gewonnen hat, könnte einen Überraschungserfolg hinlegen und gleich zweimal hintereinander abräumen. Die allermeisten rechnen allerdings damit, dass eine Newcomerin das Rennen macht: Olivia Rodrigo ist sogar noch jünger als Billie Eilish. Ihr Hit „Drivers License“ ist mit Abstand einer der erfolgreichsten Songs des vergangenen Jahres.

Unsere Favoritin Obwohl Olivia Rodrigo eigentlich schon mehr als genug Gewinne eingefahren hat, gönnen wir ihr auch diesen. „Drivers License“ hätte den Preis auf jeden Fall verdient. Ansonsten könnten wir uns aber auch für „Leave the Door open“ oder „Montero“ erwärmen – solange nur „Bad Habits“ nicht gewinnt.

Album of the Year

  • „We are“, Jon Batiste
  • „Love for Sale“, Tony Bennett and Lady Gaga
  • „Justice (Triple Chucks Deluxe)“, Justin Bieber
  • „Planet her (Deluxe)“, Doja Cat
  • „Happier than ever“, Billie Eilish
  • „Back of my Mind“, H.E.R.
  • „Montero“, Lil Nas X
  • „Sour“, Olivia Rodrigo
  • „evermore“, Taylor Swift
  • „Donda“, Kanye West

Favoritin Auch hier wäre niemand überrascht, wenn Rodrigo gewinnt. Allerdings hat sie dann wahrscheinlich schon den Preis für den Song des Jahres und für die beste Newcomerin eingeheimst – und ein bisschen Platz muss ja auch für andere Künstlerinnen bleiben. Hier ist noch relativ offen, wer sich am Ende durchsetzen würde. Doch auf zwei Stars setzen wohl die meisten Kenner:innen: Billie Eilish, die trotz ihrer kurzen Karriere schon Grammy-Geschichte geschrieben hat … oder Taylor Swift, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen in der Geschichte der Awards.

Unsere Favoritinnen Auch wir waren von „evermore“ genauso angetan wie von „folklore“, das allerdings schon im letzten Jahr Taylor Swift zum Sieg verholfen hat. Insofern könnten wir uns auch mit Billie Eilish anfreunden – die im letzten Jahr kein Album draußen hatte und auch nicht mehr als Newcomerin gelten konnte, sodass sie vergleichsweise leer ausgegangen ist. Nur bei einer Sache sind wir ziemlich sicher: Kanye Wests „Donda“ wird wohl eher nicht gewinnen, schon wegen der Kontroverse, die das auslösen würde.

Best New Artist

  • Arooj Aftab
  • Jimmie Allen
  • Baby Keem
  • Glass Animals
  • Japanese Breakfast
  • Arlo Parks
  • Finneas
  • The Kid Laroi
  • Olivia Rodrigo
  • Saweetie

Favoritin Hier lagen wir letztes Jahr richtig: Megan Thee Stallion hat das Rennen gemacht. Und auch 2022 scheint die Vorhersage recht einfach: Olivia Rodrigo liegt klar vorn, was Gewinnchancen angeht. Im Gegensatz zu vielen anderen auf der Liste ist sie außerdem tatsächlich neu – und hat nicht schon etliche Alben veröffentlicht.

Unsere Favoritin Was ist das überhaupt für eine Liste? Seit wann ist Japanese Breakfast eine neue Künstlerin? Immerhin ist „Jubilee“ schon ihr drittes Album. Trotzdem wird es höchste Zeit, dass Michelle Zauner endlich dem Mainstream-Erfolg bekommt, den sie verdient. Ähnliches gilt für Arlo Parks, deren Album uns im letzten Frühjahr verzaubert hat.

Best Pop Vocal Album

  • „Justice (Triple Chucks Deluxe)“, Justin Bieber
  • „Planet Her (Deluxe)“, Doja Cat
  • „Happier than ever“, Billie Eilish
  • „positions“, Ariana Grande
  • „Sour“, Olivia Rodrigo

Favoritin Man kann davon ausgehen, dass sich Billie Eilish und Olivia Rodrigo hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern werden. Beide haben selbstbewusste, starke Pop-Alben vorgelegt – und beide stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Doch letztlich wird wohl Rodrigo ganz leicht vorn liegen.

Unsere Favoritin Wir können uns nicht recht entscheiden, weil wir beiden Favoritinnen den Preis von Herzen gönnen würden. Nur, um überhaupt etwas anderes beitragen zu können, hoffen wir, dass Doja Cat das Rennen macht – vor allem, weil sie sich dann einmal mehr darüber ärgern kann, nicht als Rapperin wahrgenommen zu werden.

Best Rock Album

  • „Power up“, AC/DC
  • „Capitol Cuts — Live from Studio A“, Black Pumas
  • „No One Sings Like You Anymore, Vol. 1“, Chris Cornell
  • „Medicine at Midnight“, Foo Fighters
  • „McCartney III“, Paul McCartney

Favoriten Sagen wir mal so: Nur eine dieser Bands wäre dieses Jahr selbst bei den Grammys aufgetreten und hat gerade eine Tragödie durchgemacht, die sicherlich eine Rolle spielen wird. Doch sollten die Foo Fighters wirklich gewinnen, wird das nicht allen Fans schmecken. Denn das letzte Album klang weniger nach Rock als alle Projekte zuvor.

Unser Favorit Niemand kann behaupten, dass Paul McCartney nicht schon mehr als genug Trophäen im Regal stehen hat. Und doch freuen wir uns, dass er seine hausgemachte „McCartney“-Serie noch immer fortführt, und wünschen ihm diesen Sieg.

Best Rap Album

  • „The Off Season“, J. Cole
  • „Call me if you get lost“, Tyler, The Creator
  • „King’s Disease 2“, Nas
  • „Donda“, Kanye West

Favorit Die Liste ist kurz dieses Jahr, auch, weil Drake sein Album „Certified Lover Boy“ selbst zurückgezogen hat. Ein Sieg für Kanye ist, wie erwähnt, eher unwahrscheinlich. Und obwohl Nas mit „King’s Disease 2“ ein überraschend starkes Alterswerk vorgelegt hat, wird sich das Rennen wohl zwischen Tyler, The Creator und J. Cole entscheiden. Und Cole hatte schon immer eine ernsthafte Art, die den Grammy-Jurys einfach gefällt …

Unser Favorit Eigentlich können wir mit allen Alben auf dieser Liste etwas anfangen … ja, selbst „Donda“ hatte seine Highlights. Überhaupt fehlen auf dieser Liste ein paar Platten, die deutlich stärker waren als alle hier Nominierten. Aber Tylers Album ist ein langes, glorreiches Mixtape und beinhaltet zudem sein bestes Rappen bisher – was ihn zu unserem Favoriten macht.

Lest unseren Bericht über die überraschenden Grammy-Ergebnisse hier.

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