Der spektakuläre Roman von Mohamed Mbougar Sarr
Warum Mohamed Mbougar Sarr mit „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ völlig zu recht den wichtigsten französischen Literaturpreis gewonnen hat.
„Die geheimste Erinnerung der Menschen“ von Mohamed Mbougar Sarr ist unsere Buchempfehlung der Woche.
Mit 31 ist Mohamed Mbougar Sarr nicht nur einer der jüngsten Gewinner:innen des wichtigsten französischen Literaturpreises, sondern zum allerersten Mal ging der Prix Goncourt 2021 an eine:n Autor:in aus Subsahara-Afrika.
In „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ verhandelt er die Liebe zur Literatur, das Bedürfnis zum Schreiben – und die Rezeption afrikanischer Schriftsteller:innen im westlichen Raum: Dem jungen Senegalesen Diégane Latyr Faye fällt das verschollen geglaubte Kultbuch „Das Labyrinth der Unmenschlichkeit“ eines gewissen T.C. Elimane aus dem Jahr 1938 in die Hände.
Fasziniert von diesem Meisterwerk macht sich Diégane auf die Suche nach seinem Landsmann und Schriftstellerkollegen, der zunächst als „schwarzer Rimbaud“ gefeiert wurde, nach Plagiatsvorwürfen und rassistischen Anfeindungen aber untergetaucht ist …
In „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ verdichtet Mohamed Mbougar Sarr seine Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus zu einem unsagbar spannenden Krimiplot.
Mbougar Sarr erzählt auf verschiedenen Stilebenen, er baut Briefe, Zeitungsartikel, Tagebücher und Augenzeug:innenberichte ein und verdichtet seine Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus zu einem unsagbar spannenden Krimiplot.
Mohamed Mbougar Sarr, geboren 1990 in Dakar, ist im Senegal aufgewachsen und hat in Frankreich Literatur und Philosophie studiert. Er hat bereits drei Romane veröffentlicht, für die er u. a. mit dem Prix Stéphane-Hessel und Grand Prix du roman métis ausgezeichnet wurde. „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ ist sein erster Roman, der auch ins Deutsche übersetzt wurde.
„Die geheimste Erinnerung der Menschen“ ist unsere Buchempfehlung der Woche. An dieser Stelle haben wir zuletzt „Das Gegenteil eines Menschen“ von Lieke Marsman, „Der letzte weiße Mann“ von Mohsin Hamid und „Zeremonie des Lebens“ von Sayaka Murata vorgestellt.