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„Sad sad Story“ von LGoony: unreflektierter Liebeskummer?

LGoony

Mit seinem Trennungsalbum „Sad sad Story“ orientiert sich LGoony an großen US-amerikanischen Vorbildern – doch hat er sich damit wirklich neu erfunden?

„Sad sad Story“ von LGoony: schwierige Schuldzuweisungen

Im Leben aller HipHop-Stars kommt irgendwann der Moment, wo sie ihre Version von „808s & Heartbreak“ aufnehmen, dem Kanye-Klassiker von 2008. Haiyti hatte 2020 mit „Sui sui“ ihren Herzschmerz-Moment, jetzt ist LGoony an der Reihe. Auf „Sad sad Story“ kriecht der ehemalige Cloudrapper als verbitterter Singsänger unter den Scherben einer Beziehung hervor. Das Album ist das Trennungsalbum schlechthin: Bis auf den versöhnlichen Schlusstrack „Freund“ gibt es keinen Song, der sich nicht mit dem Verlassenwerden, dem Schock und den Nachbeben befasst.

Lyrisch ist klar, wo die Schuld liegt, LGoony hat alles richtig gemacht, nichts kommen sehen. Zu seiner Verzweiflung gesellt sich Wut, er bezeichnet seine ehemalige Partnerin als „Trashgirl“ und „menschlichen Abfall“ („Feind“) – hier ist jemand wirklich schwer verletzt worden. Die Radikalität, mit der der Musiker seine Emotionen auslebt – auch die toxischen – ist konsequent, ebenso wie der neue Sound zwischen Trap, R’n’B und Schlager. Wer allerdings Abwechslung oder Zwischenstufen sucht, wird hier nicht fündig werden.

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