„Salomés Zorn“ von Simone Atangana Bekono
Mit ihrem bemerkenswerten Debütroman „Salomés Zorn“ schleudert uns Simone Atangana Bekono in das aufgewühlte Innenleben einer schwarzen Teenagerin.
„Salomés Zorn“ von Simone Atangana Bekono ist unsere Buchempfehlung der Woche.
Schnörkellos und konfrontativ: In ihrem bemerkenswerten Romandebüt schleudert uns die niederländische Autorin Simone Atangana Bekono in das aufgewühlte Innenleben der schwarzen Teenagerin Salomé, die zu sechs Monaten in einer Jugendstrafanstalt verdonnert wurde. Hier hockt sie nun. Gemeinsam mit anderen Problemjugendlichen. Und sie hat sehr viel Zeit, um sich mit dieser großen Wut zu befassen, die ihr Handeln immer stärker bestimmt. Kein einfaches Unterfangen! Vor allem, wenn der Therapeut, der ihr hierfür zur Seite gestellt wird, ein selbstgefälliger Mansplainer und „Afrika-Experte“ ist.
Zwischen den quälenden Therapiesitzungen und dem zermürbenden Alltag während der Haft reflektiert die Ich-Erzählerin die komplexen Verwicklungen, die sie in diese Sackgasse geführt haben: etwa ihr Großwerden mit Migrationshintergrund in der niederländischen Provinz sowie die damit einhergehenden Schikanen. „Salomés Zorn“ öffnet mit einer plastischen, punktgenauen Sprache die Augen für das Anderssein in einer weiß-geprägten Welt. Ein kraftvoller und aufmüpfiger Roman, der Machtstrukturen hinterfragt. Und der spüren lässt, wie tief Rassismus und beschnittene Selbstbestimmung die menschliche Seele schürfen.
Mit „Salomés Zorn“ ist Simone Atangana Bekono eine Kandidatin für unsere Bestenliste im April 2023. Riskieren Sie hier einen Blick auf unsere Liste mit den besten Büchern im März 2023.