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„Continue as a Guest“ von The New Pornographers: 90er Indie-Rock und experimentelle Sounds

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Die neunten Platte von The New Pornographers „Continue as a Guest“: Irgendwo zwischen mittelmäßigem Subpop und gelangweilter Yo-La-Tengo-Platte.

Kanadische Bands sind nichts für Monogamie-Fans. Egal, ob Arcade Fire, Stars oder eben The New Pornographers: Oft organisieren sich die Musiker als Kollektiv, spielen auch in anderen Formationen und veröffentlichen Soloplatten. Bei den New Pornographers läuft es noch doller, denn um Mastermind Carl Newman gruppieren sich bis zu sieben Musiker, darunter die Alternative-Country-Ikone Neko Case und LoFi-Slowpop-Musiker Dan Bejar alias Destroyer. Letzterer ist auch auf dem mittlerweile neunten Album der Band aus Vancouver wieder dabei.

Trotzdem zeigen sich The New Pornographers auf „Continue as a Guest“ dem Titel entsprechend minimiert: 90er-Jahre Alternative Rock dient als Fundament, auf dem Newman experimentelle Sounds vorantreibt, die leider wenig zukunftweisend wirken. Stattdessen klingen die musikalischen Fragmente wie wahllos zusammengesetzt: Mal setzen sich rumpelnde Gitarren, mal Neko Cases Countryorgan und am häufigsten aber eine stets verwaschene Dissonanz durch. Vieles klingt nach mittelmäßiger SubPop-Veröffentlichung oder nach gelangweilter Yo-La-Tengo-Platte. Dass „Continue as a Guest“ trotzdem kein reines Spukgespenst ist, liegt vermutlich an der Erfahrung der Band, die seit mehr als 20 Jahren ihre Alben veröffentlicht. Fans beglücken The New Pornographers wohl auch hier. Manchmal zahlt sich Treue eben doch aus.

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