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„Townie“ von X Ambassadors: Mit dem Banjo ins Stadion

„Townie“ von X Ambassadors

Lassen die X Ambassadors zunächst behagliche Cowboyhut-Romantik erahnen, zieht es sie mit „Townie“ schlussendlich doch wieder ins Stadion.

Erfolge in den Charts sind oft weniger der Individualität geschuldet als dem musikalischen Zeitgeist. Und wo selbst Beyoncé sich neuerdings mit Cowboyhut zeigt, können auch die Alternative Rocker von X Ambassadors mit gutem Gewissen zum Banjo greifen. Das klampft auf „Townie“ direkt im zweiten Song los und unterstützt den Eindruck, das Quartett aus Brooklyn wandele auf den Folkpop-Spuren von Mumford & Sons.

Tatsächlich widmen Sam Harris und seine Bandkollegen ihr viertes Album dem Aufwachsen in Upstate New York, der Trostlosigkeit von Adoleszenz und vertanen Chancen in einem Kaff unweit der verheißungsvollen Großstadt. Das hat natürlich den Charme Bruce Springsteens, und glücklicherweise verheben sich X Ambassadors anfangs auch nicht an zu viel Heartland-Pathos. Doch ganz anecken am Mainstream will die Band dann doch nicht, sodass sie „Townie“ im weiteren Verlauf mit Beats und Gewese spickt und ihre Stadiontauglichkeit dem behaglichen Banjo vorzieht. Mehr Mut zur Individualität hätte ihnen gutgestanden.

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