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„Das Fest der Liebe“: Familienkrieg an Weihnachten

Das Fest der Liebe Das Erste ARD ARD-Mediathek
Ost-Familie Meurer besucht an Weihnachten West-Familie Streubel. Wer gedacht hätte, dass Weihnachten in dieser Kombination auch nur annähernd friedlich verlaufen könnte, hat sich gewaltig getäuscht. Kleine und große Konflikte überlagern und potenzieren sich, bis es zum großen Knall kommt. „Das Fest der Liebe“ kann in der ARD-Mediathek gestreamt werden und läuft am 23. 12. im Ersten. (Foto: © ARD Degeto/Gulliver Theis)

„Das Fest der Liebe“ in der ARD-Mediathek und im Ersten kommt mit Starensemble: Charly Hübner, Andrea Sawatzki, Oliver Wnuk und Claudia Michelsen sind dabei. Regie bei dieser Black Comedy führte Jan Georg Schütte.

Black Comedy oder Drama? Enscheiden Sie selbst. Die Serie „Das Fest der Liebe“ steht ab sofort in der ARD-Mediathek und wird am 23. 12. im Ersten ausgestrahlt.

Die Serie „Das Begräbnis“ des Regisseurs und Schauspielers Jan Georg Schütte („Kranitz – bei Trennung Geld zurück“,  „Check Check“) vor knapp zwei Jahren war ja schon eine so traurige wie lustige Geschichte, die in Mecklenburg-Vorpommern bei der Beerdigung des alten Installateurspatriarchen Meurer eskalierte. Jetzt kommt Junior Mario Meurer (Charly Hübner, „Mittagsstunde“, „Legend of Wacken“) gemeinsam mit Bruder Thorsten (Devid Striesow, „Nackt über Berlin“, „Im Westen nichts Neues“) und Jaqueline (Luise von Finckh, „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“, „Deutschland 89“) nach Schwaben, wo Familie Streubel in international florierendes Installationsunternehmen am Laufen hat. Aber ist das wirklich so? Sabine (Claudia Michelsen, „Ku’damm 63“, „In einem Land, das es nicht mehr gibt“) kommt von der Dienstreise nicht heim, sondern sitzt statt dessen irgendwo in der Kneipe und sucht Trotst bei Gastwirt Ben (Jan Georg Schütte); sie belügt ihren Mann Alexander (Oliver Wnuk) und ihre Tochter Simone (Lena Klenke, „How to sell Drugs online (fast)“), denen sie sagt, sie stecke im Stau. Tochter Simone macht es nicht anders: sie verdient in den USA angeblich „10k“, in Wirklichkeit wird sie von den Eltern monatlich mit 4 000 Euro unterstützt. Doch vor allem Sabine und Alexander haben eine stinkende Leiche im Keller: eine Muffe, die sie zum Patent angemeldet haben und die sie groß im Ausland verkaufen wollen. Als Mario Meurer die Muffe sieht und wiedererkennt, eskaliert die eh schon harmonisch äußerst unrund laufende Weihnachtszusammenkunft. Lediglich Dorothee Streuble (Andrea Sawatzki, „Freibad“) bemüht sich aufgrund vergangener Amouren (Mario!) um eine Verständigung. Aber wie lange?

Autor und Regisseur Jan Georg Schütte hat wie in „Das Begräbnis“ erneut viele Szenen improvisieren lassen, diesmal dabei aber bedeutend besser gearbeitet: Kaum mehr Redundanzen in den Dialogen, dafür viele immer schärfere Auseinandersetzungen, denen man schon gar nicht mehr den improvisatorischen Charakter zuerkennen möchte, so gut sind sie. „Das Fest der Liebe“ ist ein hervorragendes Stück Fernsehen für alle Menschen, denen es mal wieder zu besinnlich vor und nach den Festtagen zugeht. Der Vierteiler ist ein hervorragendes Gegenmittel gegen Harmoniekleister.

 

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