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„Entering Heaven alive“ von Jack White: Seine sanfte Seite

Plattencover „Entering Heaven alive“ von Jack White

Mit „Entering Heaven alive“ beweist Jack White, dass er als Balladier noch immer unterschätzt wird.

Zwischen den ganzen selbstgezimmerten Gitarren, Vintage-Studios und Vinylpressen kann Jack White, der Musiker, schon mal in den Hintergrund rücken. Dabei ist der Detroiter seit dem Ende der White Stripes vor elf Jahren bemerkenswert konstant geblieben. Und produktiv: Dieses Jahr veröffentlicht White mit „Entering Heaven alive“ schon sein zweites Album mit Pandemiesongs.

Nach dem rockigen „Fear of the Dawn“ versammelt „Entering Heaven alive“ vornehmlich sanftere Stücke, bei denen akustisches Fingerpicking dominiert. Doch Minimalist White hat seine Angst vor Backingtracks längst abgelegt: Häufiges Klavier, Elektronik-Effekte, Streicher, sogar überraschend funkige E-Gitarren bei „I’ve got you surrounded (with my Love)“ sorgen für klangliche Abwechslung. „Entering Heaven alive“ illustriert, dass White als Balladier noch immer unterschätzt ist: Er hat ein untrügliches Gespür für Melodien und ist sich auch für wohldosierte Albernheit („The Queen of the Bees“) nicht zu schade. Zum Schluss schließt die akustische Version vom „Fear of the Dawn“-Opener „Taking me back“ elegant den Kreis zum Vorgänger. Seine sanftere Seite darf Jack White gern häufiger zeigen.

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